Die Wahlen 1932 Siehe auch: Deutschnationale, Konsum, Wirtschaftskrise, Armut, Erwerbslosigkeit, Wohnungslage
Eine Woche vor dem ersten Wahlgang zu den Reichspräsidentenwahlen am 13. März 1932 mobilisiert die Eiserne Front ihre Anhänger. Mit Musik marschiert der Propagandazug von der Gaststätte Zur Poststadt auswärts. Er trommelt für die SPD, die zusammen mit der Deutschnationalen Partei den Kandidaten Hindenburg unterstützt. Im sarkastischen Unterton fragt Carl von Ossietzky in der Weltbühne nach:
Vier Tage später zündet Chefredakteur Erich Behnke von der KPD-Tageszeitung Klassenkampf (Halle) im Schützenhaus seine rhetorischen Brandraketen gegen Hindenburg und wirbt für Ernst Thälmann (KPD).
".... eine
lebensgefährliche Formel" (Carl
von Ossietzky) Der SPD-Vorstand erteilt mit dem Aufruf vom 27. Februar 1932 dem Wähler die Direktive:
In Vorbereitung der Präsidentenwahlen entstand aus SPD, DVP, DStP, Zentrum und BVP der Hindenburg-Block. Doch der Krise des Parlamentarismus konnte er mit seinem Kandidaten, der weder Demokrat noch Republikaner, nichts entgegensetzen, der sich öffentlich als "Sinnbild der Volksgemeinschaft" inszenierte. Und trotzdem offenbart Preussens sozialdemokratischer Ministerpräsident Otto Braun am 10. März 1932 im Vorwärts (Berlin) zur gefälligen Nachahmung: "Ich wähle Hindenburg!" Hitler charakteresiert er als einen politischen Abenteurer. "Demgegenüber Hindenburg. Die Verkörperung von Ruhe und Stetigkeit, von Mannestreue und hingebender Pflichterfüllung für das Volksganze .. der bewiesen hat, dass sich alle auf ihn verlassen können, die Deutschland vor dem Chaos bewahren und . aus dem jetzigen Wirtschaftselend wieder aufwärts führen wollen."
Die KPD warnt im Frühjahr ´32:
Aber das waren ja die Moskauer. Die Harzburger Front war zerfallen, DNVP und Stahlhelm unterstützen Hitler bei der Reichspräsidentenwahl nicht mehr. Als Kandidaten präsentieren sie den in Naumburg beliebten Stahlhelmführer Theodor Duesterberg. Am 12. März reagiert die NSDAP-Kreisleitung Naumburg:
86 Prozent der Wahlberechtigten bewegen sich am 13. März 1932 deutschlandweit an die Urne. In Naumburg Stadt beziehungsweise Wahlkreis Merseburg erhalten Paul von Hindenburg 49,6 / 33,1, Adolf Hitler 30,2 / 31,5 und Ernst Thälmann 13,2 / 23,2 Prozent der Stimmen. Von 19 457 Wahlbürgern in Naumburg entscheiden sich 5 110 Personen für den gemeinsamen Kandidaten von Stahlhelm und Kyffhäuserbund Theodor Duesterberg. 5 742 kreuzen Hindenburg (SPD, DVP, DStP, Zentrum) an. Gustav Winter aus Großjena erhält 48 Stimmen.
"Im Ganzen ist also in der Stadt Naumburg seit 1930 eine ganz erhebliche Verschiebung nach rechts eingetreten," beurteilt die Stadtzeitung das Wahlergebnis, "jedenfalls zeigt das Ergebnis, dass trotz der stärkeren Wahlbeteiligung die Sozialdemokraten und Mittelparteien bedeutend zurückgegangen sind." Die Folgen wurden bereits im Zusammenhang mit der antidemokratischen Front und den Verlusten der SPD bei den Reichstagswahlen seit 1924 erörtert. Die Zahl der Hitler-Wähler stieg in Naumburg seit der Reichstagswahl vom 14. September 1930 von 5 902 auf 6 478 Personen im März 1932. Der Zuspruch für die KPD sank im gleichen Zeitraum von 2 268 auf 2 127 Wähler. Zur Reichstagswahl 1930 könnte man für den Hindenburg-Block theoretisch etwa 7 300 Stimmen aufrechnen. Am 13. März 1932 blieben davon noch 5 742. Dennoch gibt sich das deutschnational ausgerichtete Naumburger Tageblatt zufrieden und stellt zwei Tage nach der Wahl heraus:
"Die Sozialdemokraten haben für Hindenburg gestimmt, weil die Partei es so befahl." Und trotzdem müssen wir all diesen glücklichen Menschen, fordert Carl von Ossietzky am 22. März 1932, eine Denkaufgabe zumuten:
"Wer hat gesiegt? Darauf hat es inzwischen noch keine Antwort gegeben", analysiert Carl von Ossietzky im bereits zitierten Aufsatz in der Weltbühne weiter. "Die Hindenburger feiern und haben keine Lust, sich von Skeptikern den Ausblick in eine wolkenlose Zukunft vermiesen zu lassen. Und am lautesten jubilieren wieder die Etappenschweine der politischen Linken, die sich seit September Dreißig still verhielten und sich in ihren freundlichen Winterquartieren schon eine neue Fahne nähen ließen, um sie beim Herannahen der fascistischen Truppen aufzuziehen. Heute tun sie so, als hätten sie alles allein gemacht."
Zweiter Wahlgang der Präsidentenwahlen Keiner der Kandidaten erreichte 13. März für das Amt des Reichspräsidenten die absolute Mehrheit, weshalb ein weiterer Wahlgang notwendig wurde. Freilich hatten die Sozialdemokraten dem alten Marschall einen gewaltigen Vorsprung gesichert. Am 10. April verbesserte er sein Ergebnis auf 53,1 (49,2) Prozent. Adolf Hitler erreicht 36,7 (30,1) Prozent. Ernst Thälmann erhält mit 10,2 (13,2) Prozent diesmal deutlich weniger Stimmen als beim letzten Wahlgang. Nach der Zusammenarbeit im Hindenburg-Block, erklärt noch im April 1932 der Vorsitzende des hiesigen Kreisvereins der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) in Vorbereitung der Preussenwahl die SPD [ 1, 2, 3, 4] zum Hauptfeind.
Ein Duell
zwischen Republik und Facismus: Die bevorstehenden Wahlen zum Preussischen Landtag am 24. April 1932 bezeichnet Carl von Ossietzky als dritten Gang im
Zwölf Tage vor dem Wahltermin rückt
aus Halle (Saale) zur Versammlung der NSDAP-Ortsgruppe Naumburg an. Mit harten Angriffen und gelegentlich unsachlichen Ausfällen attackiert er die SPD. Zum Beispiel: "Das Volk hat genug von 13 Jahren sozialdemokratischer Politik. Die Bilanz ergibt ein erschütterndes Bild: Ein ausgehungertes Arbeitertum, der Mittelstand zugrunde gerichtet, die Landwirtschaft durch Steuerbolschewismus enteignet." Der Gaubetriebszellenobmann und Kreisvorsteher des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes (DHV) im Kreis Halle-Wittenberg kündigt an: "Am 24. April wird abgerechnet; dann werden mit der Vorherrschaft der SPD auch jene Beamte ohne berufliche Vorbildung" verschwinden. Für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) spricht am 20. April in Naumburg
Prediger am Berliner Dom, Erfinder der Weltkriegspredigt und Vertreter der Dolchstoßlegende, auf einer öffentlichen Kundgebung.
Am Wahltag entscheiden sich von 18 441 N a u m b u r g e r n 8 521 für die NSDAP. Das waren 2 619 Stimmen mehr als 1930 zu den Reichstagswahlen und 6 483 mehr als 1928 bei den Landtagswahlen. Ihr prozentualer Anteil an den Gesamtstimmen erhöhte sich damit von 6,3 Prozent im Jahr 1928 auf 46,2 Prozent im Jahr 1932. Von den Deutschnationalen und Teilen des liberalen Bürgertums liefen viele zu den Nationalsozialisten über. I n P r e u s s e n stieg ihr Stimmenanteil 1928/32 im gleichen Zeitraum von 1,84 auf 36,67 Prozent. Allerdings scheiterte die Bewerbung des Naumburger NSDAP-Kreisleiters Friedrich Uebelhoer im Wahlkreis 11 (Merseburg) um ein Landtagsmandat. Auf L a n d e s e b e n e beträgt der Verlust der SPD im Vergleich zu den letzten Landtagswahlen rund (5.453.392 minus 4.675.173) 780 000 Stimmen, während die KPD 63 700 und NSDAP 7 744 000 Wahlzettel für sich mehr auszählen konnten. I n N a u m b u r g sank die Zustimmung für die SPD und KPD im gleichen Zeitraum von 19 auf 15,4 Prozent beziehungsweise von 11,7 auf 9,7 Prozent. Ob des Triumphs der NSDAP, bedeutet das Wahlergebnis eine aller ernsteste Mahnung an die Arbeiterparteien, ihre Politik neu auszurichten und die Fehler zu korrigieren.
I m L a n d Preußen sank die Zustimmung zur Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) von 17,4 auf 7 Prozent und i n N a u m b u r g von 28,2 (4677) auf 21,3 (3920) Prozent. Die ausschlaggebende politische Ursache der SPD-Wahlniederlage in Preussen war die Tolerierung der Brüning-Politik mit den Notverordnungen und der Deflationspolitik zu Lasten der Lohn- und Gehaltsabhängigen. Ein nicht intendierter Effekt bestand darin, dass sich die sozialen Gegensätze verschärften und den Rechtsradikalen in die Hände spielte. Die Gewerkschaften wurden geschwächt. Eine Massenbewegung gegen die Notverordnungen konnte (und sollte) nicht entstehen. Wahrscheinlich unterstützte, wofür es zumindest verschiedene Hinweise gibt, die Mehrheit der Naumburger Sozialdemokraten diesen Kurs. Ihre Parteiführung behauptete, die Demokratie durch Unterstützung Brünings retten zu wollen. Aber sie "verkennt dabei", notiert Carl von Ossietzky im Anschluss an den SPD Parteitag vom 31. Mai bis 5. Juni 1931 in Leipzig, "dass die Demokratie unter Brüning zur Fiktion, das Parlament zur Attrappe geworden ist". Das Wahlergebnis vom 24. April definierte nicht nur den Verlust an politischen Einfluss der SPD, sondern ebenso exakt die Grenzen der KPD, die trotz Steigerung des Stimmenanteils von 11,87 Prozent (2 237 160) auf 12,89 Prozent (2 845 306 Stimmen) eine erschreckende Unfähigkeit offenbarte, von der Tolerierungspolitik und dem Rechts-Reformismus enttäuschten Teile der Arbeiterschaft für sich zu gewinnen.
Hängt Preußens
Zukunft Zunächst erscheint es Angesichts der Datenlage etwas ungewöhnlich, rechnerich aber leicht nachprüfbar, wenn Carl von Ossietzky am 3. Mai 1932 als Reaktion auf die Landtagswahlen eröffnet, nun sind die Kommunisten das geworden, "wovon der alte Liberalismus und seine durch eine erfolglose Nacht mit dem Jungdo kompromittierte Witwe, die Staatspartei, lebenslang geträumt haben: der dritte, auf den es ankommt.
In der Tat wäre eine parlamentarische Mehrheitsbildung in folgender Weise möglich gewesen: 94 SPD + 67 Zentrum + 2 DDP/DStP = 163 Sitze. 163 + 57 KPD = 220 Sitze. Was wäre passiert, wenn Kommunisten und die Sozialdemokraten zusammengearbeitet hätten? Wie reagierten darauf die bürgerlichen Kreise? Immerhin kündigte doch die KPD am 24. August 1930 in der Programmerklärung zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes an, die Schmarotzer, Großindustriellen, Junker und bürgerlichen Politiker mit "eisernen proletarischen Besen" hinwegzufegen. Ist es von daher verständlich, warum sich die SPD im Landtag der Zusammenarbeit mit der KPD verweigerte, nimmt aber damit andererseits einem republikanischen Kandidat jede Chance für das Amt des Landtagspräsidenten. So gelangte Hanns Kerl von der NSDAP auf diesen Posten. Noch pittoresker erscheint das Verbot der SPD-Zeitung Vorwärts durch den preussischen Innenminister Carl Severing (SPD). Als die KPD im Landtag den Antrag auf Wiederzulassung stellte, enthielt sich die SPD der Stimme. (Vgl. Fischer) Man kann es drehen und wenden wie man will, die Ergebnisse der `32er Preussen-Wahl sollten die Sozialdemokraten und Kommunisten als letzte Möglichkeit zur politischen Kurskorrektur begreifen. Besonders ihr Verhältnis zueinander mussten sie neu bestimmen. "Ich frage euch Sozialdemokraten und Kommunisten", mahnt Carl von Ossietzky: "- werdet ihr morgen überhaupt noch Gelegenheit zur Aussprache haben? Wird man euch das morgen noch erlauben?" (Ein runder Tisch wartet. Die Weltbühne, 3. Mai 1932. Berlin 1970, 261)
Zum Wahlkampf Den DNVP-Wahlkampf `32 in Naumburg führt der Vorsitzende des Kreisvereins der Deutschnationalen Volkspartei Doktor Wolfgang Schöbel (Herrenstraße 2). Das Amt übernahm er erst am 10. Juli 1931 von Oberlandesgerichtsrat Kosack. Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) ist eine antisemitische und -sozialistische Organisation, die über eine mächtige Propagandamaschine verfügt (Stichwort: Alfred Hugenberg). Gemäss ihren Grundsätzen bekennt sie sich aus Anlass der Wahlen zum Preußischen Landtag am 20. Mai 1928 zur "monarchistischen Staatsform", weil sie der "Eigenart" und "geschichtlichen Entwicklung Deutschlands" entspricht. (Vgl. Grundsätze) Die "nationale Opposition" (Hugenberg in Stettin, September 1931) ist mit Georg Schiele in Naumburg parlamentarisch, personell und organisatorisch stark vertreten. Zusammen mit der NSDAP fischen die Deutschnationalen am 5. März 1933 bei den Reichstagswahlen in Naumburg 71,5 Prozent der Stimmen ab. Nach der Kommunalwahl am 12. März 1933 regiert der nationalsozialistisch-deutschnationale Machtblock die Stadt. Schon die Jahre zuvor erreichte die DNVP bei den Reichstags- und Landtagswahlen in Naumburg (Saale) ein weit über dem Durchschnittswert des Landes liegendes Ergebnis:
Dem Bürger wird auf der Vollversammlung des Stahlhelms am 6. Februar 1928 eingebläut: "Wer als nationaler Mann oder Frau nicht wählen geht, ist ein Verräter an unserem Vaterland!"
Den Wahlkampf für die Nationalsozialistische Partei Deutschlands in Naumburg führt Friedrich Uebelhoer. Im Stadtleben demonstrieren DNVP und NSDAP einen hohen Grad der Übereinstimmung. "Deshalb rufe er", so Doktor Friedrich Everling (1891-1958) von der DNVP auf einer Versammlung am 14. April 1932 in Naumburg, "auch den Nationalsozialisten zu, die ja mit den Deutschnationalen in der Harzburger Front ständen, man solle aufhören, gegeneinander zu stehen. Sie allein könnten es nicht schaffen." (Schöbel/Everling) Oberleutnant a. D. von Loewenfeld wechselt auf der NSDAP-Versammlung im April 1932 von der DNVP zur Hitlerpartei über. "Seit dem November 1918 sei er Gegner des Systems," verbreitet ein Zeitungsbericht. "Im Jahre 1920 habe er sich nach dem Ausscheiden aus dem Heeresdienst der Deutschnationalen Volkspartei angeschlossen, die damals den gesunden deutschen Kern bildet. Da dieser Partei aber der Führer gefehlt habe, habe sie versagt und dem Dawesplan zur Annahme verholfen. Als Hindenburg dann die Führung übernahm, sei er der Partei wieder beigetreten. Er wisse, daß sich noch eine große Zahl guter Deutscher in der DNVP befänden ..." (NSDAP 23.4.1932) Bereits das Programm der DNVP von 1924 offenbart essentielle Gemeinsamkeiten mit der NSDAP. Beide Parteien wollen die "Wehrhaftmachung" in den Dienst der Aufrüstung stellen, weshalb es notwendig, eine Jugend mit dem Opfermut von 1914 zu erziehen. Hierzu fordern sie den "wahrhaft deutschen Geschichtsunterricht" (DNVP) mit Dolchstoßlegende, moralisch-politischer Aburteilung der Novemberverbrecher und was sonst noch zur Diskriminierung der Republik geeignet ist. Deutschnationale und Nationalsozialisten streben die Revision der Grenzen an. Ein halbes Jahr nach der Machtübernahme, weihen der Stahlhelm und die Nationalsozialisten im Bürgergarten das Langemarck-Denkmal ein. In Saaleck widmet am 29. Oktober 1933 die extreme Rechte den Mördern des deutschen Außenministers Walter Rathenau einen Gedenkstein.
Für die NSDAP und DNVP ist die SPD und natürlich KPD der Hauptfeind. Typisch hierfür folgende Haltung: "Was nützen Waffen, wenn der Geist verfehlt, der sie richtig führen kann. Und dieser Geist wird heute planmäßig zersetzt: Marxismus, Materialismus, Pazifismus werden eingesetzt zur körperlichen und geistigen Vernichtung. Das Ende davon muß sein: Der Ausverkauf Deutschlands. Politisch und wirtschaftlich." (NSDAP-Versammlung 21.2.1930)
Die Deutschnationalen und Nationalsozialisten eint der Kampf gegen die Arbeiterparteien, den Marxismus und Pazifismus. Sie wollen, sagt NSDAP-Kreisleiter Friedrich Uebelhoer (25.7.1932):
Ein weitere Angriffswaffe ist ihre soziale Demagogie. "Es ist schwer für die Sozialdemokratie," verkündet der DNVP-Ortsvorsitzende von Naumburg Doktor phil. nat. Wolfgang Schöbel (4.7.1931), "die Massen darüber hinwegzutäuschen, dass ihre Regierung das Volk in Not und Elend geführt hat und noch führt." Der DNVP-Landtagsabgeordnete des Freistaates Mecklenburg-Strelitz Doktor Friedrich Everling (1891-1958) überbringt am 14. April 1932 auf der Versammlung seiner Parteifreunde in den Ratskellersälen von Naumburg die Botschaft: "Tiefste Empörung herrschte überall über das Verbot der SA. und SS." "Aus Kameradschaft spreche er den Nationalsozialisten sein tiefstes Bedauern über das Vorgehen der Regierung aus." (Schöbel/Everling) Doktor Schöbel, Vorsitzender des DNVP-Kreisvereins Naumburg, charakterisiert am 20. April 1932 in seiner Begrüßungsrede zur Kundgebung in den Ratskellersälen, die von der Presse aufgestellte Behauptung, dass deutschnationale Minister sich in einigen Ländern für ein SA- und SS-Verbot eingesetzt haben, als Wahllüge. (Vgl. Schöbel/Doehring) Sein Widerwille gegen die örtliche Deutschnationale Volkspartei (DNVP) und den Nationalsozialismus wird zur Reichspräsidentenwahl 1932 und in Vorbereitung der Landtagswahlen im Preußen am 24. April 1932 sinnfällig. Frau Katharina Hertwig (1878-1953), Mitglied der DNVP-Fraktion im Preußischen Landtag, spricht am 5. April 1932 aus Anlass der Preußenwahl auf der öffentlichen DNVP-Versammlung im Ratskellersaal von Naumburg. Gespannt hören alle, was sie sagt: "Es müsse ein konservativer Kern vorhanden sein; diesen bilde die DNVP. Sie müsse mit dem Nationalsozialismus zusammen ein neues besseres System aufbauen, das Alte müsse stürzen . ." "Mit den Nationalsozialisten marschieren die Deutschnationalen deshalb in der nationalistischen Auffassung auf dem demselben Wege ." Posadowsky marschiert nicht im Bund der "nationalen Auffassung" der Nationalsozialisten mit. Den "konservativen Kern" versteht er völlig anders, nämlich im Sinne der Achtung der Gesetze und Verfassung, der Wahrung, Entfaltung und Nutzung der politischen Rechte. Das schließt ein Umsturzverhalten, wie ihn Geschäftsführerin des DNVP-Landesverbandes Merseburg mit Sitz in Halle anvisiert, aus.
Kein Raum für sozialistische Experimente, wir müssen zurück zur Privatwirtschaft, lautet 1932 die Maxime der DNVP. "Unser Hauptkampf gilt dem volksverderbenden Sozialismus. Wir alle haben genug vom Marxismus, der Lehre des Juden Marx, vom Klassenkampf, vom Internationalismus." (DNVP 31.10.1932) Das ist die Gegenreaktion auf gewachsene Zustimmung zur Arbeiterbewegung der Stadt. Für ihre sozialen Forderungen zeigen die Deutschnationalen kein Verständnis. Den in den letzten 13 Jahren herrschenden Staatssozialismus, wie sie nicht müde werden zu wiederholen, lehnen sie ab. Wörtlich:
Wie denn das? Ein Fürsorgestaat mit Mangel an Fleisch, Eiern und Fisch, mit Lebensmittelkarten, Hamsterfahrten, Schlange stehen, grassierendem Hunger, epidemischer Tuberkulose, mit Hyperinflation und Massenerwerbslosigkeit? Zeigen die Bilder von Otto Dix, George Grosz, Käthe Kollwitz, Otto Nagel oder Heinrich Zille etwa das Leben im Paradies?
Die "immer teuerer werden Sozialmaßnahmen" ruinieren den Staat, sagen die Deutschnationalen. "Ihr solltet euch allesamt was schämen, von den armen Staat noch Geld zu nehmen!", karikiert 1930 Kurt Tucholsky in Die freie Wirtschaft diese Politik. Allerdings hat die Sache einen rationalen Kern. Worauf die Deutschnationalen mit dem Staatssozialismus verweisen, sind die in der Weimarer Republik stark gestiegenen Sozialleistungen. Der Personenkreis der soziale Leistungen zum Lebensunterhalt erhält, erhöhte sich in der Stadt Naumburg von 0,8 Prozent im Jahr 1913 auf 17,3 Prozent im Jahr 1932. (Siehe auch Einkommen) Schon aus taktischen Gründen weist die NSDAP Naumburg den Sozialismus-Vorwurf seitens der Deutschnationalen energisch zurück, obwohl sie ihn dann in der Erklärung vom 23. Juli 1932 selbst wieder gebraucht. Ihr Spiel mit dem Begriff dient demagogischen Zwecken. In der Erwiderung setzt die NSDAP sich klar von der Hugenberg-Partei ab, wenn sie ihr vorwirft, "soziale Taten" könne sie nicht vollbringen, weil ihr der "soziale Geist" fehlt. In der Tat geht die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei mit der Arbeiterschaft anders um als die Deutschnationalen, was ihr spätere NSDAP-Kreisleiter und Oberbürgermeister der Stadt Naumburg Friedrich Uebelhoer im November 1924 so artikuliert:
Zugleich ermahnte er damals das Naumburger Bildungsbürgertum, sich endlich mit der Bewegung zu befassen. Mit dem Sozialismus kommt letztlich die Frage nach dem Privateigentum und der Wirtschaftsform auf. Dazu äussern sich die Naumburger Nationalsozialisten eindeutig. In der Presseerklärung der NSDAP-Kreisleitung Naumburg vom 23. Juli 1932 teilen sie mit: "Aus unserem Schrifttum geht klar hervor, daß wir nicht die kollektivistische Wirtschaftsreform in der Hand des Staates unter Ausschaltung des selbständigen Unternehmertums aus dem Mittelstand wollen. Gerade weil wir Sozialisten sind, treten wir für die Aufrechterhaltung des Privateigentums ein. Denn ohne Privateigentumsrecht gibt es kein Streben, keine freie Entfaltung der im Volk vorhandenen schöpferischen Kräfte und Persönlichkeitswerte. Wir lehnen als wahre Sozialisten den Gedanken der Gleichmacherei als volkswirtschaftlichen Wahnsinn mit aller Entschiedenheit ab. Wir treten für unbedingte soziale Gerechtigkeit ein. Unser Grundsatz lautet nicht, Alles gehört allen, und Eigentum ist Diebstahl, sondern: `Jedem das Seine`, d.h. jedem das, was ihm auf Grund seiner im Interesse des Volksganzen gelegenen Leistungen gebührt. Der Nationalsozialismus ist schroffster Gegner einer marxistischen Sozialisierung "
Reichstagswahlen am 31. Juli
Am 1. Juni 1932 übernimmt Franz von Papen (1879-1969) das Amt des Reichskanzlers von Heinrich Brüning. Drei Tage später gibt er die Auflösung des Reichstages bekannt und spricht von der Misswirtschaft der Parlamentsdemokratie. Das deutet auf den Übergang von parlamentarischen zu autoritären, diktatorisch-faschistischen Verhältnissen. Besonders ist hervorzuheben, dass ein Teil der demokratischen und fortschrittlichen der Kräfte der Stadt dies erkannten. Zusammen mit der Gewerkschaft und sympathisierenden Bürgern protestieren sie am 6. Juli
In der Nacht vom 8. zum 9. Juli (1932) überfallen die Nazis den Spechsart-Konsum. Erneut wirken SPD, Reichsbanner, KPD, Anarchisten und andere zusammen. Es scheint alles nicht zu nützen. Ein deterministischer Fluch liegt über der Stadt. Am Montag, den 25. Juli 1932, bitten die Deutschnationalen zur Wahlkampf-Veranstaltung in den Ratskeller. Doktor Georg Schiele (Naumburg) ist wegen Krankheit verhindert. Sein Freund Pfarrer Gottfried Traub (1869-1956) springt ein. Die Rede beginnt mit dem Hinweis auf die jüngsten Ereignisse:
Was die Deutschnationalen hier so überschwänglich feiern, ist der Preussenschlag. Franz von Papen setzte am 20. Juli die Regierung in Preussen ab und rief mit der Begründung, dass die "öffentliche Sicherheit und Ordnung" gefährdet sei, den Ausnahmezustand für Berlin und Brandenburg aus. Obwohl die NSDAP bei den Landtagswahlen am 24. April 1932 viele Stimmen gewann, reichte es nicht zur Mehrheit. Das konnte für sie, wie Carl von Ossitzky im Mai 1932 vermutet, nur als Anreiz wirken, "den Sturm so bald wie möglich wieder aufzunehmen." Dazu bot sich ihnen der Altonaer Blutsonntag vom 17. Juli an. Bei einem Werbemarsch der NSDAP durch die Stadt sterben 18 Menschen und drei Polizisten erleiden Verletzungen. Bereits sechs Tage vor dem Putsch unterzeichnete Reichspräsident Hindenburg eine undatierte Notverordnung, die Franz von Papen als Wortführer des rechten Flügels der Zentrumspartei zum Reichskommissar für Preußen bestimmt. Vier Tage vor dem Putsch befasste sich der SPD-Parteivorstand mit der politischen Lage. Otto Wels vom Parteivorstand, Franz Künstler von der Berliner Parteiorganisation, Theodor Leipart als ADGB-Vorsitzender und Karl Höltermann, Vorsitzender des Reichsbanners, überfiel auf der Sitzungsrunde am 20. Juli ein lähmender Schock. Ihre jahrelange Erziehung zu nüchternen Realpolitikern hemmte ihre Entschlusskraft. (Vgl. SPD 139) Obwohl die preussische Polizei nach dem Urteil von Wilhelm Hoegner (1887-1980) durch Zehntausende erprobter Reichsbannerleute verstärkt werden müssen, wird die rote Festung Preussen preisgegeben. "Aber die deutsche Sozialdemokratie besaß schon damals nicht mehr die Kraft zu einer entschlossenen Tat, es reichte gerade noch zu einer kraftmeierischen Geste. ." (Hoegner 32 f). "Der Ausgang des 20. Juli 1932 [Preussenschlag] hat Nazis und Papenregierung zuversichtlich gemacht!" (Albert Grzesinski)
Regierungsrat Doktor Hans Fabrcius (1891-1945), ab November 1932 Geschäftsführer der NSDAP-Reichstagsfraktion, spricht am 22. Juli 1932, abends 8.30 Uhr im Ratskeller von Naumburg über
Mahnend hebt der Bund Königin Luise die Stimme: Deutschland steht mit den Reichstagswahlen vor einer "schicksalsschweren Entscheidung". Ihre Führerin Frau Ziegler ruft zum 28. Juli abends alle Bürger zur Besprechung der wichtigen nationalen Belange in den Saal des Kuchenhauses, um ihnen zu erklären, "dass einzig und allein die Rechtsparteien für die Kameradinnen in Betracht kämen, denn die Linke hätte zwar Friede - Freiheit - Brot versprochen, doch lehrten die Zustände unter der schwarz-roten Regierung, dass wir uns im Gegenteil immer mehr von Friede, Freiheit und Brot entfernten." Wehrwolf und Stahlhelm treiben eine ganz ähnliche Wahlpropaganda.
Am 29. Juli abends 7 Uhr bittet die NSDAP-Ortsgruppe Naumburg auf den Sportplatz am Ostbahnhof zur Kundgebung. Prinz August Wilhelm von Preussen (1887-1948) spricht über:
Der Vorverkauf der Eintrittskarten zum Preis von 2 bis 0,50 Reichsmark erfolgt in der Nationalsozialistischen Bücherstube am Steinweg 11. Ab 5 Uhr beginnt der Einlass. Zur Unterhaltung spielt die NS-Kapelle.
Zum Wahlergebnis Vergleichen wir das Ergebnis der Reichstagswahlen vom 14. September 1930 und 31. Juli 1932 für die Stadt Naumburg, dann ergibt sich folgendes Bild:
Ins Auge stechen die Stimmengewinne für die NSDAP. "Das Aufblühen der Nazis ist lediglich auf Kosten der bürgerlichen Parteien erfolgt", kommentiert der Volksbote (Zeitz). "So steht einwandfrei fest, daß die Mehrzahl der Naumburger Geschäftsleute unter den Fittichen der Nazis segeln, eine Tatsache, aus der die Arbeiterschaft die notwendige Schlussfolgerung ziehen muss." Und weiter: "Das Ergebnis der Reichstagswahlen hat in Naumburg auf vielen Seiten eine große Enttäuschung gebracht. Alle Berechnungen haben sich als trügerisch erwiesen, ja namentlich die Prophezeiung, daß die Sozialdemokratie als bescheidener Überrest aus dem Wahlkampf hervorgehen würde. Daß unser Stimmenanteil sogar noch ein kleines Plus zeigt, dürfte die bitterste Enttäuschung für unsere Gegner sein." - Auf diese Weise übergeht die SPD-Zeitung für Zeitz, Weissenfels und Naumburg, dass ihre Partei für den 31. Juli das Rückspiel zum Preussenschlag angekündigt hatte, was sie unbedingt gewinnen wollte. Das gelang nicht. Im Reich wollten ihr nur 22 Prozent der Wähler die Regierung anvertrauen. Es war die Quittung für die Tolerierung der Brüningschen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Immer wenigerWähler brachten der Politik des kleinsten Übels Verständnis entgegen.
urteilt SPD-Reichstagsabgeordneter Wilhelm Hoegner (1887-1980). In Naumburg gründete sich eine SAP-Gruppe, was auf hartnäckige Auseinandersetzungen um diese Frage schliessen lässt. Trotz der niederschmetternden politischen Bilanz der Wahlen vom 31. Juli schwingt sich der Volksbote zur Überschrift auf:
Richtig ist, dass die KPD [ 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12.] im Unterschied zur SPD ihr Wahlergebnis (12,0 / 13,5) verbessern konnte. Weiter liest die Redaktion aus dem Ergebnis heraus: "Die Wunschträume der Nazis, den Marxismus auszurotten, sind nicht nur unerfüllt geblieben; dieser Marxismus hat eine wesentliche Stärkung auch in dem reaktionären Naumburg erfahren; denn auch die KPD. hat, entgegen allen Erwartungen, den bei der Landtagswahl erlittenen Verlust nicht nur aufgeholt, sondern auch noch eine beträchtliche Zunahme erfahren." - Nichtsdestotrotz, ein Marxisten-Wahlerfolg war es nicht, schliesslich wollten die Arbeiterparteien die NSDAP zurückdrängen. Und das ist nicht gelungen! Deutschlandweit erreichte die NSDAP bei den Juli-Wahlen mit 37 Prozent der Stimmen, in Naumburg sogar 45,9 Prozent, ihr bisher bestes Ergebnis. Den politischen Bürger überraschte das nicht, war er doch Augenzeuge des Aufschwungs der Hitler-Partei und ihres Wandels zur Volkspartei. Hitler bekommt vom Präsidenten den Posten des Vizekanzlers angeboten, will aber die Macht nicht teilen, und lehnt ab. Im irreführenden Jubel über den "Marxisten-Wahlerfolg" deutet sich vorsichtig an, was wenig später den Arbeiterparteien mit zum Verhängnis wird, die Neigung zur Beschönigung der Wahlergebnisse und eigenen politischen Fehler. Die Deutsche Volkspartei (DVP) erhielt am 20. Mai 1925 zur Reichstagswahl 10,5 Prozent der Stimmen. Bei den preussischen Landtagswahlen am 24. April 1932 waren es 2,4 Prozent. Jetzt - am 31. Juli - sind es in Naumburg nochmal 0,2 Prozent weniger, also 414 Bürger. Einen katastrophalen Zusammenbruch, konstatiert der Volksbote (Zeitz) drei Tage nach der Wahl, erlebten die Naumburger Strategen Eix und Hagemann von der Wirtschaftspartei: Sie schrumpften auf die Stärke eines Pfeifenclubs zusammen.
Die Reichstagswahlen am 6. November 1932 Für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) spricht am 18. Oktober 1932 in Naumburg Doktor Erich Schmidt (1897-1952), Vorsitzender des sozialpolitischen Ausschusses seiner Partei und Reichstagsabgeordneter für diesen Wahlkreis. Unverblümt räumt er ein, das schwarz-rote System stürzen zu wollen. Unermesslich leidet die Bevölkerung unter der Arbeitslosigkeit und Not, woran die Hilflosigkeit der Regierung Brüning schuld ist. Papen war deshalb eine Erlösung. Und mit der Beseitigung des schwarz-roten Systems in Preussen vollbrachte er eine herausragende Tat. Unbeirrt führen die Deutschnationalen den Kampf gegen volksverderbenden Marxismus des Juden Marx fort, weshalb es ein Skandal, wenn die Redner von der NSDAP in diesem Wahlkampf wieder vom "deutschen Sozialismus" sprechen. Die DNVP will die Gleichberechtigung in den internationalen Beziehungen, was aber die Herstellung Deutschlands Wehrhaftigkeit erfordert. Am 27. Oktober erscheint in Naumburg Ehrenoberbäckermeister Carl Rieseberg (1869-1950) aus Quedlinburg für die DNVP zum Wahlkampf. In seinem Vortrag wendet er sich besonders der wirtschaftlichen Not des Mittelstandes zu.
Das deutschnationale Naumburger Tageblatt ruft zur Gewalt gegenüber den Linken auf und formuliert das Kampfziel:
Daraufhin erklärt Albert Bergholz (SPD) am 5. November 1932 im Volksboten aus Zeitz unter der Losung
"Wir fragen die kommunistischen Arbeiter, wir fragen die indifferenten Massen, ob sie nun begreifen, um was es geht?"
Er forderte die Kommunisten auf, sich nicht zum Gaudium der Gegenrevolution im Bruderkampf zu verzetteln. Denn am 6. November fällt die Entscheidung:
Mit ihrem Stimmzettel, appelliert Albert Bergholz, entscheiden sie sich
"Für jeden denkenden Menschen kann es in dieser schweren Entscheidungsschlacht nur eine Losung geben:
Am Abend schliessen die Wahllokale. Die reichsweite Auszählung der Stimmen ergibt für die KPD einen Anteil von 16,9 Prozent und bedeutet einen Zuwachs von 2,6 Prozent, also hundert Mandate, genau elf Mandate mehr als bei den letzten Wahlen. Für sie stimmten vor allem die unzufriedenen Arbeiter. Im Herbst `32 kam es zu vielen Streiks. Einen Tag nach der November-Wahl endet der BVG-Streik. 15,6 Prozent der Wähler entscheiden sich für die SPD. Im Reich sank ihr Stimmenanteil von 21,6 Prozent im Juli `32 auf aktuell 20,4 Prozent. 37,3 Prozent der Wahlbürger schenken den beiden Arbeiterparteien im Reich ihr Vertrauen. Im Juli waren es 36,2 Prozent. In Naumburg verbessern sie ihr Ergebnis im gleichen Zeitraum von 28,7 auf 30,3 Prozent. Hitler kommt sein koalitions-taktisch wirres politisches Spiel teuer zu stehen. Die NSDAP verliert im Vergleich zum Juli 4,5 Prozent der Stimmen, was etwa zwei Millionen Wähler oder 34 [35] Mandate entspricht. Mit Nachdruck artikuliert in der Stadt Naumburg die streng nationale Familie ihren Machtanspruch. Während die DNVP im Reich zwischen 5 bis 9 Prozent der Stimmen erhält, steigt hier ihr Anteil von 19,7 Prozent im Juli auf 31,1 Prozent im November `32 an. Ihre Anhänger lokalisiert der Volksbote (Zeitz) in feudalen Kreisen, womit höfische, aristokratische und monarchistische Wählerschichten gemeint sind. Für die NSDAP entschieden sich in Naumburg 32,8 Prozent der Wähler. Im Vergleich mit den Wahlen am 31. Juli ergibt dies ein Minus von 13,1 Prozent. Nicht selten werden deshalb die Ergebnisse der November Wahl als Ausdruck einer tiefgreifenden und dauerhaften Schwächung der NSDAP interpretiert.
Diese Einschätzungen stützen sich vorrangig auf eine Auswertung der statistischen Wahlergebnisse. Vernachlässigt wird, dass Deuschland eine "Epoche des ungeheueren Gesellschaftverfalls" (Ossitzyki WB 2.6.1931) durchlaäuft: · Vergegenwärtigt
man sich Verlauf und Inhalt der Stadtverordnetenversammlung vom 26. Juni,
28. August und 22. September
1932, gewinnt man erste Vorstellungen vom Ausmaß der Wirtschaftskrise
und ihren Folgen in der Stadt Naumburg. Trotz erster Zeichen wirtschaftlicher
Erholung, schreitet die Verelendung breiter Volksmassen fort. Dies
lässt sich mit entsprechenden Sozialdaten quantifizieren. Zum Beispiel
verringert sich die
Gesamtzahl der aus öffentlichen Mitteln betreuten Personen von 13 169 Personen
im Jahr 1931 auf 12 390 Personen im Folgejahr. Etwa 40 Prozent
der Gesamtbevölkerung sind von öffentlichen Unterstützungen
abhängig. Besonders beunruhigend ist, dass sich der Anteil der Wohlfahrtserwerbslosen
an der Gesamtzahl der Unterstützungsempfänger innerhalb eines
Jahres von 7,8 auf 11,4 Prozent erhöhte. Jetzt muss die Stadtverwaltung
per 1. März 1932 den Lebensunterhalt von 5 367 Personen
(= 17,3 %) finanzieren. Im Vorjahr waren es noch 4 208 Personen
(=13,5 %). Dabei ist völlig klar, dass die Zahl von Personen
im Status des "Unterstützungsempfänger" höher
ist als die offiziell ausgewiesene statistische Zahl. Zu denken ist dabei
an Teilzeit- und Kurzzeitbeschäftigte, Lehrlinge, Jungarbeiter und
Jungsarneiterinnen und Personen, die die Kriterien für staatliche
und kommunale Zuwendungen nicht erfüllen.
· Weite Bevölkerungskreise sind vom militanten Nationalismus indoktriniert. Die vaterländischen Verbände schüren weiter den Hass auf den Westen. Von Schmerzen erfüllt, erhebt sich der Löwe auf dem Sockel des Denkmals für die Gefallenen des Kösener Senioren-Convents-Verband in Richtung Westen.
diktiert am 11. Mai 1928 in Naumburg die Wahlversammlung der Deutschnationalen Volkspartei. · Bernhard Düwel (1891-1944) legt eine aufschlussreiche Analyse zum Verhältnis von sozialer Lage und Demokratie vor, die verstehen hilft, warum Armut, fragile Einkommen und Erwerbslosigkeit ohne grössere Auswirkung auf die sozialen Kämpfe dieser Zeit bleiben. "Vor allem die Unzufriedenheit und Empörung der neu in Bewegung gekommenen Schichten der Beamten, Angestellten und sonstigen kleinbürgerlichen Existenzen, die der Monopolkapitalismus in das Proletariat hinabdrückt," schreibt er 1931 in Einheit der Aktion und Parteidisziplin (7), konnte so gelenkt werden gegen die ausländischen "Tributaussauger" und die Parteien in Deutschland, die als eigentliche Träger der Erfüllungspolitik wie der Demokratie gelten, vor allem also gegen die Sozialdemokratie. Ihr ist die Demokratie in der Tat am meisten verpflichtet, ohne sie wäre davon selbst die Form in Deutschland bereits zertrümmert, sie steht nun im Zentrum der Angriffe aller übrigen Parteien. Die Rollen wurden vertauscht: der Kapitalismus, beschattet von den Blutwolken des Weltkrieges, den er gebar, der den Haßknäuel der Reparationen flocht, der sich unfähig zeigt, die Krise anders denn auf Kosten der Lebenshaltung der Massen zu bewältigen, steht auf der Bank des Anklägers gegen die Sozialdemokratie und gegen die Demokratie überhaupt, die ihm Erfüllung und Gefahr gleichermassen brachte." · Die Krise des Parlamentarismus ist im November `32 nicht überwunden. Als Folge der Notverordnungen und Brüningschen Sparpolitik sinkt das Vertrauen in die Parteien weiter. "Die Sozialdemokratie verdirbt an der Lumperei der Bescheidenheit." "Der Reichstag, der legale Verwalter der Volkssouveränität, erfreut sich einer Verachtung wie niemals in der Kaiserzeit als er nur eine Drapierung des Absolutismus war." (WB Ossietzky 2.6.1931, 786 + 7.1.1930, 39f.) · Die labile innere Sicherheit nähren Zweifel an der Regierungsfähigkeit. "Die schweren Verbrechen nehmen in erschreckende Zahl zu," registriert 1926 Arthur Graf von Posadowsky-Wehner (Naumburg); "Bandenüberfälle am hellen Tage nach russischem und amerikanischem Muster sind eine häufige Erscheinung. . In unserem politischen Elend hört man sogar von dunklen Plänen unser Schicksal durch politische Gewalttaten zu verbessern." · Die
Deutsche Kolonialgesellschaft, Abteilung Naumburg, mit ihrem Vorsitzenden
Korvettenkapitän a. D. Gutjahr, feiert im Oktober 1932
sein 50-jähriges Bestehen. Ihm zugehörig oder doch zumindest
nahestehend fühlt sich der Frauenbund unter Leitung ihrer Vorsitzenden
Frau Kapitän Hartog sowie die Jugendgruppen "Hedwig von Wissmann"
und "Rochus Schmidt". Zusammen fordern sie Deutschlands
Kolonien zurück. In diesen Kreisen holt der nationalsozialistisch-deutschnationale
Machtblock eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Wählerstimmen ab. · Adolf Hitler kündigte am 21. Juli 1932 in der Göttinger Rede die Auflösung der Parteien an. Die läutet das Ende der Demokratie ein. Es ist Ausdruck einer Massenbewegung, die sich vorgenommen, den Parteienstaat, sprich die Weimarer Republik, zu zerschlagen. Von allgemeiner Empörung war kein Hauch zu spüren, beim Bürger nicht, beim Wahlkämpfer der bürgerlichen Parteien nicht. Die nationalsozialistische Massenbewegung, geführt von der NSDAP, schreckt, wie die Ereignisse im Raum Naumburg - Bad Kösen - Zeitz und im ganzen SPD-Unterbezirk Zeitz-Weißenfels-Naumburg zeigen, beim Kampf um die staatliche Alleinherrschaft nicht vor Gewalt und Terror zurück. · Die
Reputationsgewinne von NSDAP und DNVP schöpfen aus einer historisch
gewachsenen antidemokratischen Kultur und Moral,
deren Wurzeln weit in die Jahre vor 1933 zurückreichen. In der angewandten
Kunst und Malerei führt die völkisch-nationalistisch-deutschnationale
Rechte einen öffentlichkeitswirksamen Abwehrkampf
gegen die Moderne. · In der Sozialpolitik, Altenpflege, Psychiatrie und im Krankenhaus- und Heimwesen bestehen bei der Setzung verbindlicher Moralnormen im Umgang mit Kranken und der Gewichtung von Aufgaben Tendenzen zum Sozialdarwinismus. Carl von Ossietzky fiel im Januar 1928 auf, dass es nicht gegen die Gesetze der Wohlanständigkeit verstiess, die Anlage von Volkssportplätzen oder die Errichtung von Tuberkuloseheilstätten als Luxus zu bezeichnen.
trägt der Misserfolg der NSDAP bei den Reichstagswahlen im November `32 temporären Charakter. Die Stärke der NSDAP, resultiert jetzt aus der Fähigkeit, die Rolle einer Volkspartei darstellen zu können. Sie ist besessen von der Idee, Deutschland wieder wehrhaft zu machen, das heißt massiv aufzurüsten. Unterstützt wird sie von der streng nationalen Familie, die das ewige Deutschtum verklärt und das Feindbild von 14/18 pflegt. Organisiert um den Hitler-Kult, verbunden mit dem Hang zur Rassenideologie und latenten Antisemitismus, führt sie den offenen Kampf gegen die Sozialisten, Anarchisten, Freidenker und Kommunisten. Eine ganz kleine Minderheit, die Demonstranten vom 6. Juli 1932, die Verteidiger des Spechsart-Konsums und die Akteure von "Klar zum Gefecht!" stemmen sich gegen den Nationalsozialismus und Faschismus. Albert Bergholz, SPD-Unterbezirksleitung Zeitz-Weißenfels-Naumburg, die Naumburger Genossen um Otto Grunert (SPD), Arthur Samter, KPD Naumburg, Gustav Thate (KPD), Max Römer, Erich Russwurm, Anna Possögel - alle SAP, die kleine Gruppe der Freien Arbeiter-Union um Otto Wolf, Wilhelm Schwenke (SPD) und "sein" Reichsbanner Naumburg versuchen, den "braunen Mordhorden" (Volksbote, Zeitz) den Weg zur Macht zu verlegen. Arthur Graf von Posadowsky entwarf aus verschiedenen Anlässen und Gelegenheiten nach 1918/19 einen Deutschland-Plan, der mit seiner rechtspolitischen Programmatik, dem republikanischen Geist und der Alternative zur deutschen Weltpolitik einen gesellschaftspolitischen Gegenentwurf zum Nationalsozialismus und Faschismus verkörperte. Er starb am 23. Oktober 1932 in Naumburg.
Bergholz, Albert: Klar zu Gefecht! "Volksbote. Sozialdemokratisches Organ für die Kreise Zeitz, Weissenfels, Naumburg." Zeitz, den 5. November 1932 Braun, Otto: Ich wähle Hindenburg. "Vorwärts. Berliner Volksblatt. Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands". Berlin, den 10. März 1932 [BRIV] Nicht Hindenburg-Ausschuss - Nicht Eiserne Front. "BRIV. Organ des Bundes revolutionärer Industrie-Verbände". 5. Jahrgang, Nummer 4, Berlin, den 15. Februar 1932 "Bürger gegen den Faschismus"; Bild. [Es steht über den Aufruf "Schlagt den Faschismus"]. "Volksstimme. Tageszeitung der sozialdemokratischen Partei im Regierungsbezirk Magdeburg. 6. April 1932, Seite 3 Das amtliche Gesamtergebnis. "Naumburger Tageblatt", Naumburg den 15. März 1932 Der Stahlhelm und die kommenden Wahlen. (Vollversammlung zur Neuwahl des Führers der Stahlhelm Ortsgruppe Naumburg am 6. Februar 1928.) "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 28. Februar 1928 [DNVP] Der Abschluß des Naumburger Wahlkampfes. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 6. Dezember 1924 [DNVP] Deutschnational - vorwärts oder rückwärts? "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 10. April 1928 [DNVP] Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 23. Juli 1932 [DNVP/NSDAP] Nationalsozialisten und Deutschnationale. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 23. Juli 1932 [DNVP] Deutschnationale Wahlversammlung. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 25. Juli 1932 [DNVP] Volksfeind
Sozialismus. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 31. Oktober 1932 Dörr, Manfred: Die deutschnationale Volkspartei 1925 bis 1928. Dissertation. Philipps-Universität, Marburg an der Lahn 1964 Düwell, Bernhard: Einheit der Aktion und Parteidisziplin. E. Laubsche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1931 Falter, Jürgen, Thomas Lindenberger und Siegfried Schumann: Wahlen und Abstimmung in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933. Verlag C.H. Beck, München 1986 Fischer, Nadja. Die Geschichte der sozialdemokratischen Parteipresse im Gebiet des heutigen Sachses-Anhaltes. In: Beiträge zur Geschichte der Sozialdemokratie in Sachsen-Anhalt. Herausgeber: SPD-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Historische Kommission: SPD-Geschichte in Sachsen-Anhalt. Heft 6, 2004, Seite 71ff. Staatsminister Frick spricht in Bad Kösen. "Naumburger Tageblatt". Naumburg, den 27. Mai 1930 Grebing, Helga: Gewerkschaftliches Verhalten in der politischen Krise der Jahre 1930-1933. 43. Jahrgang. Berlin 1933. In: Gewerkschafts-Zeitung. Organ des allgemeinen Gewerkschaftsbundes. Jahrgänge 1929-1933. Mit einem Anhang. Gewerkschaften in der Krise von Helga Grebing, Michael Schneider und Klaus Schönhoven. Reprints der Sozialgeschichte bei J.H.W. Dietz, Nachfolger, Herausgeber Dieter Dowe Grundsätze der Deutschnationalen Volkspartei [Wahlen zum Preußischen Landtag am 28. April 1928]. In: Handbuch für den Preußischen Landtag 1928. Ausgabe für die 3. Wahlperiode (von 1928 ab). Herausgegeben vom Büro des Preußischen Landtages. Berlin, Juli 1928. R. v. Decker`s Verlag, Berlin 1928, Seite 180 bis 191 Grzesinski, Albert, Brief an Otto Wels (Berlin). In: Erich Matthias: Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Das Ende der Parteien 1933. Veröffentlichung der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. 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Die Weltbühne, Berlin XXVIII. Jahrgang, 8. März 1932, Seite 351 bis 353 Ossietzky, Carl von: Gang zwei. Die Weltbühne, 22. März 1932, Nummer 12, Seite 427 bis 431 [Zur Preussenwahl am 24.April 1932] Ossietzky, Carl von: Ein runder Tisch wartet. Die Weltbühne. Berlin, 3. Mai 1932. In: Carl von Ossietzky: Rechenschaft. Publizistik aus den Jahren 1913-1933. Aufbau Verlag, Berlin und Weimar 1970, Seite 256 bis 261 [Zur Preussenwahl am 24. April 1932] Ossietzky, Carl von: Rechenschaft. Die Weltbühne. XXVIII Jahrgang, Nummer 19, 10. Mai 1932, Seite 689 bis 709. In: Carl von Ossietzky: Rechenschaft. Publizistik aus den Jahren 1913-1933. Aufbau Verlag, Berlin und Weimar 1970, Seite 262 bis 291 Ossietzky, Carl von: Antisemiten. Die Weltbühne. Berlin, 19. Juli 1932. In: Carl von Ossietzky: Rechenschaft. Publizistik aus den Jahren 1913-1933. Aufbau Verlag, Berlin und Weimar 1970, Seite 292 bis 306 Papen, Franz von Regierungserklärung vom 4. Juni 1932. In: Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online. http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0000/vpa/vpa1p/kap1_2/para2_7.html, 2009 [Papen, Rede] Deutschland verlangt wieder Platz an der Sonne. Reichskanzler von Papen über die Absichten seiner Regierung. Weg mit der Kriegsschuldlüge! Deutschland braucht Kolonien. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 29. Juli 1932 Posadowsky, Graf: Im Lichte der Wirklichkeit. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 9. Januar 1926 Programmerklärung zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes. Proklamation des ZK der KPD vom 24. August 1930. In: Thälmann, Ernst: Reden und Aufsätze zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Band 2. Auswahl aus den Jahren November 1928 bis September 1930, Dietz Verlag, Berlin 1956, Seite 530ff. Schlagt Hitler. An die Partei! Genossinnen und Genossen! [Aufruf der SPD zu den Reichspräsidentenwahlen]. "Der Vorwärts. Berliner Volksblatt. Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands". Berlin, den 27. Februar 1932 [Schöbel] Aus der Parteibewegung. Öffentliche Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei am 5. April 1932. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 8. April 1923 [Schöbel/Everling] Aus der Parteibewegung. Öffentliche Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei am 14. April 1932. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 18. April 1923 [Schöbel/Doehring] Aus der Parteibewegung. Öffentliche Versammlung der Deutschnationalen Volkspartei am 20. April 1932. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 23. April 1932 Dr. Schöbel [Wolfgang]: Mitgliederversammlung der Deutschnationalen Volkspartei am 10. Juli 1931. "Naumburger Tageblatt", Naumburg 14. Juli 1931 Schwarz-Rot-Gold und Schwarz-Weiß-Rot. Mitteldeutsche Wahlzeitung, Nummer 1, 22. November 1924, Seite 3 [Seydewitz, Max] Referat von Max Seydewitz auf der Gründungskonferenz der SAPD in Berlin 4. Oktober 1931. Niemann, Heinz (Hrg.): Auf verlorenem Posten? Zur Geschichte der Sozialistischen Arbeiterpartei, Berlin 1991, Seite 233 bis 246 Sprechende Zahlen aus Naumburg. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 20. April 1932 [SPD] Susanne Miller / Heinrich Potthoff: Kleine Geschichte der SPD. Darstellung und Dokumentation. Verlag Neue Gesellschaft GmbH, Bonn 1983 Thälmann, Ernst: Wir stürmen für Sowjetdeutschland! Rede in Hamburg am 8. August 1930. Hamburger Volkszeitung, 13. und 14. August 1930. In: Ernst Thälmann: Reden und Aufsätze zur Geschchte der Arbeiterbewegung. Band 2. Auswahl aus den Jahren 1929 bis September 1930. Dietz Verlag, Berlin 1956, Seite 251 ff. [Traub] Aus der Parteibewegung. Versammlung der deutschnationalen Volkspartei. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 28. Juli 1927 Uebelhoer, Friedrich auf einer Wahlversammlung der Nationalsozialistischen Freiheitspartei am 13. November 1925. "Naumburger Tageblatt", 14. November 1925 [Uebelhoer, Presseerklärung] Nationalsozialisten und Deutschnationale. Unsere Antwort an die DNVP. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 23. Juli 1932 Verhindert den Bürgerkrieg. "Volksbote. Sozialdemokratisches Organ für die Kreise Zeitz, Weißenfels, Naumburg". Zeitz, 5. November 1932 Versammlungsbericht der NSDAP. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 14. April 1932 NSDAP [Vorstand] Schlagt Hitler. Darum wählt Hindenburg. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands. "Volksstimme", Tageszeitung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei im Regierungsbezirk Magdeburg, Sonnabend/Sonntag, Magdeburg den 27./28 Februar 1932 Wahlaufruf. An das deutsche Volk! [Deutschnationale Volkspartei] In: Handbuch für den Preußischen Landtag. Ausgabe für die 3. Wahlperiode (von 1918 ab). Herausgegeben vom Büro des Preußischen Landtages. Berlin 1918. R. v. Deckers Verlag (G. Schenk), Berlin 1918, Seite 190 bis 192 [Wahlen] Wer für Thälmann stimmt wählt Hitler!. "Lübecker Volksbote. Tageszeitung für das arbeitende Volk". Lübeck, den 3. März 1932 [Wahlversammlung] Die 2. deutschnationale Wahlversammlung. Lehrer und Arbeiter als Redner: "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 16. Mai 1928 Wie Naumburg wählte. "Naumburger Tageblatt", Naumburg, den 14. März 1932 Winkler, Heinrich August: Von Weimar zu Hitler. Die Arbeiterbewegung und das Scheitern der ersten deutschen Demokratie. Antrittsvorlesung. Humboldt-Universität zu Berlin, Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaften, Institut für Geschichtswissenschaften, 28. April 1992
Bilder Den Blockbrüdern raucht der Kopf. "Der Wahre Jacob. Illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung". Nummer 8, Berlin, den 14. April 1928. Zeichnung von Jacobus Bessen. Plakat Der Arbeiter im Reich des Hakenkreuzes! - Darum wählt Liste 1 Sozialdemokraten! Reichstagswahl 31. Juli 1932. Künstler: Karl Geiss. Friedrich-Ebert-Stiftung. Archiv. www.fes.de, Archiv der sozialen Demokratie, Download Angebote, 2008 Plakat Gegen Hitler, Papen, Thälmann. Liste 2 Sozialdemokraten zur Reichstagswahl am 6. November 1932. Friedrich-Ebert-Stiftung. Archiv. www.fes.de, Archiv der sozialen Demokratie, Download Angebote, 2008 Plakat Sozialdemokraten! Liste 2. Reichstagswahl 6. November 1932. Künstler: Otto Baumberger. Friedrich-Ebert-Stiftung. Archiv. www.fes.de, Archiv der sozialen Demokratie, Download Angebote, 2008
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Autor: Detlef Belau |
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